Dienstag, 16. Oktober 2007

Hard vs. Soft Boots

Dieser Post handelt von Disc Skills. Grundsätzlich gilt "Übung macht den Meister", sprich wer gute Disc Skills erwerben will, muss werfen, werfen, werfen. Beim Üben von Backhand und Sidearm gibt es aber natürlich diverse Aspekte zu beachten, damit die Wurftechnik korrekt erlernt wird (Overhead erachte ich als unwichtig - ein guter Ultimate Spieler kommt ohne ihn aus!). Das Ganze beginnt beim richtigen Griff der Scheibe, der korrekten Fussposition, geht weiter in die richtige Körper- und Armrotation bis zum Handgelenktwist und Releasepunkt der Scheibe. Zu jeder dieser Dimensionen könnte geposted werden - ich schreibe über Disc Golf.

Ich bin der Meinung, dass Discgolfscheiben, insbesondere Long Distance Drivers, die reaktivsten Scheiben sind. Anhand der Flugbahn jeder geworfenen Scheibe kann sofort erkannt werden, in welchem Winkel und in welcher Ebene die Scheibe abgeworfen wurde. Dies lässt für den Werfer (und/oder den Lehrer) eindeutige Rückschlüsse auf die Wurftechnik zu. Im Gegensatz dazu verzeiht einem die Ultimatedisc wurftechnische Mängel in grossem Stil. Ich ziehe häufig den Vergleich mit dem Snowboarding bei. Freestyle- oder Freerideboards mit Softbindungen verzeihen einem Unfeinheiten beim Fahren. Dies macht auch Sinn, wenn man z.B. nach einem Sprung nicht ganz sauber landet. Jedoch um einen flüssigen, sauberen, ästhetischen Fahrstil zu erlangen, erachte ich Hardboots als besser (ev. ist da ein Profi anderer Meinung - aber für mich stimmt's so). Hardboots bzw. Raceboards sind sehr reaktiv und verzeihen einem fast keine Fehler. Eine kleine Unachtsamkeit, ein Verkanten - und man fällt. Hat mans jedoch mit den Hardboots mal richtig raus, dann kann man jedes Brett mit jeder Bindung fahren. Analog ist es beim Scheibenwerfen: Kann man Discgolfscheiben kontrollieren, kann man auch jede Ultimatescheibe spielen! Daher empfehle ich jedem Ultimatespieler auch mal eine Discgolfscheibe in die Hand zu nehmen. Nicht nur, dass damit die maximale Wurfdistanz erhöht werden kann, nein, auch das Feingefühl für das Wurfgeschoss wird erhöht. Versuche es - aber gib nicht zu schnell auf, am Anfang kann's frustrierend sein ;-)

Leider spiele ich in Bern viel zu selten Discgolf, obwohl auf dem Gurten einer der schönsten Kurse weltweit zu finden ist! es fehlt häufig einfach die Zeit dazu oder das Wetter ist zu schlecht. Hier in Santa Barbara ist das Gegenteil der Fall: Das Wetter ist gut und die Zeit ist vorhanden. Ich spiele durchschnittlich zweimal die Woche im Evergreen Park 18 Bahnen Discgolf. Auf diesen Discgolfrunden spiele ich sehr bewusst Scheiben und experimentiere mit Winkeln, Körperrotationen und Kraft beim Werfen. Obwohl beim Discgolf (fast ausschliesslich) Backhand geworfen wird, helfen mir diese Trainingseinheiten im Ultimate die Scheibe besser zu kontrollieren. Zudem machts einfach Spass :-)

6 Kommentare:

ile hat gesagt…

Hi Bro, auso das isch e Grund gli emau wider ga e rundi ds spile ufem gurte :-)

fLoRiAn hat gesagt…

da wäri au debi :)
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Mou-di hat gesagt…

hey mee too - schade dass ich nicht immer gleich so nahe beim Güsche bin :-/

@Löru:
Hast ja geschrieben, dass fast ausschliesslich backhand wirfst - räts du aber ab, auch sidearms für technik-verfeinerungen mit DG-Schweibe zu werfen? Oder passen auch da die erziehlten Resultate?

LG
M

löru hat gesagt…

Mike,

Nein, ich rate nicht davon ab. Auch da kannst Du sicher was rausholen.

Ich glaube aber, dass man mit dem Sidearm nicht den nötigen Drall hinbringt, um das volle Potential einer Golf Scheibe auszuschöpfen. Vielleicht sage ich das auch einfach, weil ich zuwenig geübt habe...

Einen Versuch ist's allemal wert.

Mou-di hat gesagt…

@Löru: nochmals eine Sidearm-Frage:
Wie weit ist/könnte es möglich sein, einen Sidearm mit einer Ultimate-Scheibe NUR (!) aus dem Handgelenk zu werfen?
Also einfach mit einem richtig heftigen "Zwick"?

Ich frage deshalb, da ich bei mir festgestellt habe, dass ich, sobald ich "ein bisschen weiter" werfen möchte, ich den Arm/Körper zu Hilfe nehme, mir der Wurf dann aber eher abverreckt... und ich habe irgend wo mal gehört, dass es Leute gibt, die mit fast keiner Bewegung die Scheibe übers ganze Feld hucken können... Vielleicht sollte ich entsprechend mein Handgelenk besser trainieren statt mit dem ganzen Körper mitzuschwingen?

löru hat gesagt…

@ Mike

hmm, die Frage kann ich so nicht beantworten. *Ausschliesslich* mit dem Handgelenk wirst wohl nicht sehr weit kommen. Der Arm und Oberkörper ist wohl immer ein Stück weit involviert. Der Handgelenk-Zwick ist aber sicher das zentrale Element des Wurfs.

Willst Du den Schwung aus Oberkörper und Arm für den Sidearm einsetzen, ist das Zusammenspiel dieser Elemente mit dem Handgelenk wichtig. Nur wenn es aus einem Fluss kommt, hast Du eine Chance die Kraft aus Oberkörper, Arm und Handgelenk auf die Scheibe zu übertragen. Gibt es irgendwo einen Schnittstellenbruch (z.b. zwischen Arm und Handgelenk) geht die ganze Kraft der vorderen Elemente verloren.

Eigentlich kannst Du's selber prüfen: Wenn Du dich bei der Ausführung der ganzen Oberkörper-Arm-Handgelenk-Bewegung wohl fühlst und sie flüssig ist, dann bist du auf dem richtigen Weg. Wenn Du dann der Scheibe noch den richtigen Winkel (Inside-Out-Neigung) verleihst, kann fast nichts mehr schief gehen :-)